Schiridialog: Vielversprechender Auftakt für neues Format

Nach dem Verbandstag im vergangenen September hat sich der Schiedsrichterausschuss des Landesfußballverbandes (LFV) personell und auch inhaltlich neu aufgestellt. Eine der Neuerungen: Der frühere Verantwortliche für das Beobachtungswesen, Andreas Neumann, kümmert sich mittlerweile um die vielfältige Koordination mit den sechs Kreisverbänden. Im Vordergrund dieser Aufgabe steht die Gewinnung und Erhaltung von Unparteiischen in MV.

Im Fokus: Vereine in den Sanktionsstufen

In diesem Zusammenhang leitet Andreas Neumann, der selbst noch als aktiver Referee und Beobachter im Land unterwegs ist, das neue Format "Schiridialog". Unterstützt wird er dabei von den Obleuten in den Kreisen. Angelehnt an den weitläufig bekannten Vereinsdialog geht es beim Treffen mit den Verantwortlichen der Klubs ausschließlich um die Zunft der Schiedsrichter:innen. Grundlage des Ganzen ist, "dass ein Verein diesen Dialog aktiv einfordert", berichtet Neumann. Im Kern geht es dann um das Verständnis für die Wichtigkeit der Gilde der Unparteiischen, wie und wo sie im eigenen Verein verortet werden, sowie sportrechtliche Themen wie z.B. Bestimmungen oder Ordnungen.

Sofern es innerhalb eines Vereins bzw. in einer Region nach den Gesprächen Interessenten für diese so wichtige und letztlich unabdingbare Rolle auf dem Spielfeld gibt, kann im Anschluss ein vom LFV begleiteter zentraler oder auch dezentraler "Tag des Schiedsrichters" folgen.

"Der Start verlief sehr erfolgreich", sagt Neumann, der überzeugt ist, dass sich dieser gemeinsame Austausch etablieren wird. "Da wird noch mehr Bewegung reinkommen", sagt er, stellt aber auch klar: "Als Erfolg sehe ich die Maßnahme erst dann an, wenn die besuchten Vereine letztlich auch neue Unparteiische gewinnen bzw. ausbilden und ihr Soll erfüllen." Denn dieser Missstand hat neben den fehlenden Personen für die einzelnen Spielleitungen auch Einfluss auf den Spielbetrieb in den Ligen an sich. So wurden in diesem Kontext erst kürzlich mehrere Punktabzüge auf Landesebene ausgesprochen. Deshalb liegt der Fokus des Dialogs zunächst auch bei diesen Klubs.

Die Wege zur Gewinnung von Unparteiischen sind unterschiedlich. Geld sollte dabei neben den Spesen pro Spielleitung (Entschädigung je nach Spielklasse, Fahrtkosten) kein Argument sein. "Wir sprechen uns als LFV klar gegen die Abwerbung mit finanziellen Mitteln aus", betont Andreas Neumann. Die ersten von ihm besuchten Vereine hatten diese Entwicklungen bereits moniert.

Bestes Ausbildungsergebnis seit 2017

Grundsätzlich ist aber ohnehin eine tolle Tendenz bei den Ausbildungszahlen zu beobachten. Nach schwierigen Coronajahren, in denen auch viele bis dato aktive Referees die Pfeife beiseitegelegt haben, werden nach Beendigung aller Lehrgänge rund 120 neue Unparteiische zur Verfügung stehen. "Hier haben die Kreise einen sehr guten Job gemacht", freut sich Andreas Neumann über das beste Gesamtergebnis seit knapp sechs Jahren. Und in 2023 können sich für die Gewinnung ja noch weitere Möglichkeiten finden, wie z.B. das Projekt "DFB-Junior-Referee", welches u.a. an Schulen durchgeführt werden kann.