Murat Söyler für Fairplay-Geste des Jahres ausgezeichnet

Für Referee Frank Stüber war die Sache am 2. Oktober zunächst klar: Im Kreisligaduell zwischen dem BSV Mölln und dem LSV Triepkendorf kam Murat Söyler im gegnerischen Strafraum zu Fall – Elfmeter! Am Ort des Geschehens eingetroffen, nahm der Schiedsrichter nach seiner in Bruchteilen einer Sekunde zu fällenden Entscheidung nochmals Kontakt zum Möllner Kicker auf. "Er gab sofort zu, dass er nicht am Bein getroffen wurde und es kein Elfmeter ist", berichtet Stüber. Statt auf dem Elfmeterpunkt landete der Ball so in den Händen des Unparteiischen, der die Partie beim Stand von 0:0 in der 1. Halbzeit mit einem Schiedsrichterball fortsetzte.

Dieses vorbildliche Verhalten von Murat Söyler wurde kürzlich durch den Landesfußballverband Mecklenburg-Vorpommern (LFV) als Fairplay-Geste der Saison 2022/2023 ausgezeichnet. Aus den Händen des LFV-Sicherheitsbeauftragten Jens Hildebrandt nahm der Möllner die Ehrung im Rahmen eines sommerlichen Vereinsevents entgegen, dessen Bestandteil ein Juniorenturnier war. Für den Nachwuchs sollte Murat Söyler damit auch ein positives Beispiel für das richtige Verhalten auf dem Fußballplatz sein. Denn eine solche (nicht hoch genug anzurechnende) Ehrlichkeit kann unter Umständen Punkte kosten, gleichwohl der kausale Zusammenhang mit solchen Einzelsituationen im Fußball nicht unbedingt messbar ist. Söylers BSV verlor das Heimspiel im Oktober schließlich mit 1:2. Für den heute 44-Jährigen spielte das aber keine Rolle. Und auch Schiedsrichter Frank Stüber erinnert sich: "Dieses für mich besonders faire Verhalten tat dem gesamten Spielverlauf gut. Deshalb war für mich Murat Söyler vom BSV Mölln Spieler des Tages!"

Die Fairplay-Aktion zahlt sich übrigens nicht nur für Söyler aus, der unter anderem noch einen Gutschein für den Besuch eines Länderspiels samt einer Begleitperson und vom LFV-Partner in Sachen Fairplay – LOTTO Mecklenburg-Vorpommern – ein zusätzliches Präsent erhalten wird. Auch der BSV Mölln „profitierte“: Vier neue Minitore und zehn Bälle, die nebst der Urkunde für den Sieger der Fairplay-Geste am Wochenende bereits übergeben wurden, kann der Verein nun sein Eigen nennen.