Drei große Themekomplexe

Amateurfußball-Kongress in Frankfurt beschließt Handlungsempfehlungen


25.09.2023
Verband • Entwicklungsplan

276 Delegierte haben beim 4. Amateurfußball-Kongress des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) über die Zukunft des Fußballs an der Basis diskutiert. An den drei Kongresstagen auf dem DFB-Campus in Frankfurt am Main standen drei Themen besonders im Fokus: Spielbetrieb, Frauen- und Mädchenfußball sowie Vereine und Schiedsrichter:innen. Zu jedem Bereich wurden in Workshop-Phasen konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet und priorisiert. Sie werden in den Masterplan Amateurfußball des DFB aufgenommen und zielgerichtet weiterentwickelt.


Spielbetrieb

  1. Flexibilisierung von Ordnungen und Durchführungsbestimmungen (z.B. Anzahl der Ein-/Auswechslungen, Zeitstrafen, Dauer von Sperren) und anschließend bundesweite Harmonisierung durch DFB und Landesverbände,
  2. Entwicklung eines Maßnahmenkatalogs zur Flexibilisierung des Spielbetriebs (z.B. Staffelgrößen, Highlightspiele/Relegation) durch DFB und Landesverbände,
  3. Schaffung von Rahmenbedingungen (u.a. mithilfe digitaler Tools) zur Ligaeinteilung nach geografischen Aspekten (kreis- und bezirksübergreifend).

Alle Handlungsempfehlungen zum Spielbetrieb im Überblick. 


Frauen- und Mädchenfußball

  1. Kooperation zwischen KITA/Schule und Verein: Benennung einer verantwortlichen Person in den Landesverbänden, die Netzwerke zu relevanten Institutionen (z.B. Landesschulbehörde) aufbaut und die Vereine bei dem Aufbau einer Kooperation unterstützt (z.B. Leitfaden),
  2. Flexibilisierung des Spielbetriebs durch die Entwicklung eines Maßnahmenkatalogs zur Umsetzung zielgruppengerechter Angebote (z.B. Spielfeld- und Mannschaftsgröße) auf Basis einer Status-quo-Analyse,
  3. Strategische Förderung von weiblichen Ehrenamtlichen auf allen Ebenen (DFB, LV, Kreise und Vereine).

Alle Handlungsempfehlungen zum Frauen- und Mädchenfußball im Überblick. 


Vereine und Schiedsrichter:innen

  1. Etablierung von Schiri-Beauftragten in den Vereinen und Erstellung eines unterstützenden Leitfadens (Gewinnung und Betreuung der eigenen Schiedsrichter:innen, Gastgeberrolle bei Heimspielen, Verankerung der Person in den Vereinsvorstand, Beeinflussung des Zuschauer:innen- und Elternverhaltens, Organisation des Platzordnungsdienstes),
  2. Alternative Sanktionsmöglichkeiten: Umwidmung von Strafen gegen Offizielle auf Spieler:innen, Punktabzug, Anti-Gewalt-Training als Auflage, Besuch eines Lehrabends bei Respektlosigkeit bzw. grober Unsportlichkeit,
  3. Betonung der Vorbildfunktion des Profifußballs durch eine Kampagne von DFB und DFL für mehr Respekt im Fußball,
  4. Perspektivwechsel mithilfe eines Austauschformats zwischen Schiris, Vereinen und Sportgerichten, einer Regelkundeschulung und Workshops in den Vereinen.

Alle Handlungsempfehlungen zum Thema "Vereine und Schiedsrichter:innen" im Überblick.


DFB-Präsident Bernd Neuendorf sagt: "Der Amateurfußball-Kongress hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, ins Gespräch zu kommen, sich auf Augenhöhe auszutauschen und zuzuhören. Nur wer die Gedanken der Ehrenamtlichen an der Basis kennt, ihre Pläne und ihre Sorgen, kann sich auch angemessen für sie einsetzen. Das macht dieses Format so besonders und so wertvoll. Um den Amateurfußball für die Zukunft aufzustellen, braucht es Engagement, Ideen und Kreativität – damit Fußballzeit auch weiterhin die beste Zeit bleibt."

Peter Frymuth, DFB-Vizepräsident Spielbetrieb und Fußballentwicklung und Leiter der Steuerungsgruppe Amateurfußball, sagt: "Der Abschluss des Amateurfußball-Kongresses markiert für uns zugleich einen Anfang. Jetzt geht es darum, die beim Kongress entwickelten Handlungsempfehlungen in der Steuerungsgruppe im Austausch mit Verbänden, Vereinen und ihren Vertreter*innen mit Leben zu füllen und so den Amateurfußball weiterzuentwickeln. Dazu haben wir von der Basis den klaren Auftrag bekommen. Die Leidenschaft zu erleben, mit der sich in Frankfurt so viele Menschen eingebracht haben, war großartig. Sie ist uns ein Antrieb, den Weg der Beteiligung konsequent weiterzugehen."

Auf Basis der priorisierten Handlungsempfehlungen des Kongresses koordiniert die Steuerungsgruppe Amateurfußball nun die weiteren Arbeitsprozesse. In vertiefender und enger Einbindung der verschiedenen Fachbereiche der Fußballorganisation, aber auch der Kongressteilnehmer:innen, werden Maßnahmen zur Ergänzung des laufenden "Masterplans Amateurfußball" entwickelt. Diese werden dem DFB-Vorstand zum Beschluss vorgelegt und sollen anschließend bundesweit umgesetzt werden.

Einer der ersten Programmpunkte des Kongresses war der Besuch des neuen Bundestrainers Julian Nagelsmann, der gemeinsam mit Bernd Neuendorf und Sportdirektor Rudi Völler bei einem Talk Einblicke in seine Anfänge im Amateurfußball gab. "Dass der neue Bundestrainer quasi als erste Amtshandlung bei unserem Kongress auftritt, war ein tolles Zeichen der Wertschätzung", sagt Frymuth. Zum Abschluss der Veranstaltung äußerten sich der neue Geschäftsführer Sport, Andreas Rettig, und DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich unter anderem zu den Reformen im Kinderfußball und zur EURO 2024.

Zur neunköpfigen Delegation des Landesfußballverbandes Mecklenburg-Vorpommern (LFV) in Frankfurt gehörten neben dem LFV-Präsidenten Dr. Heiko Lex und LFV-Geschäftsführer Sebastian Turowski auch  Gregor Selow (LFV-Masterplankoordinator), Diana Räder-Krause (FV Vorpommern-Greifswald), Matthias Bastian (KFV Warnow), Danilo Brandt (BSG ScanHaus Marlow), Frank Engel (SG 03 Ludwigslust/Grabow), Christian Blanck (Rostocker FC) und Ronny Stamer (MSV Pampow).

Frank Engel, Vorsitzender der SG 03 Ludwigslust/Grabow, stellte abschließend fest: "Es war eine sehr gut organisierte und informative Veranstaltung. Besonders der Austausch mit den Vertretern anderer Vereine und Verbände gab mir einen Einblick über die tägliche Arbeit in den verschiedenen Regionen und die damit verbundene Bewältigung der täglichen Aufgaben und Probleme im Amateurfussball. Wir konnten uns aktiv in den verschiedenen Themen des Kongresses einbringen und Handlungsempfehlungen an den DFB für die Zukunft des Amateurfussball in Deutschland geben. Der Kongress hat mir aufgezeigt, dass unser Bundesland gut aufgestellt ist. Aber es werden neue Themen auf uns zukommen. Deshalb ist der weitere intensive Austausch zwischen den Vereinen und Verbänden zwingend erforderlich."

Christian Blanck lobte nach den drei Tagen in Frankfurt ebenfalls den Austausch an und mit der Basis. "Für mich persönlich war der Amateurfußball-Kongress zudem eine sehr gute Veranstaltung um das eigene Netzwerk über den Rand des eigenen Landesverbandes zu erweitern", erklärte das Vorstandsmitglied des Rostocker FC.


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