Am 25. Mai 2024 fand im Greifswalder Volksstadion das Finale im Lübzer Pils Landespokal zwischen dem Greifswalder FC und der TSG Neustrelitz statt. Eine besondere Partie, nicht nur für die Spielern. Knapp eine Woche nach dem Endspiel stand Finalschiedsrichter Florian Strübing für ein Interview bereit.
LFV: Herzlichen Glückwunsch zur gelungenen und unaufgeregten Spielleitung im Pokalfinale. Wie habt ihr, du und dein Team, das Spiel wahrgenommen?
Florian Strübing: Vielen Dank. Es war wirklich unbeschreiblich. Die Zeit vor dem Spiel verging schon wie im Flug. Wir hatten viele Absprachen mit den Verantwortlichen, Trainern, Organisatoren etc. Dabei haben wir von an Beginn an gemerkt, dass es für beide Mannschaften um viel geht und sie sich viel vorgenommen haben und mit vollem Einsatz ins Spiel gingen. Der Spielverlauf tat natürlich einiges dazu bei, dass es insgesamt aber eine sehr faire und angenehme Partie war. Unser oberstes Ziel war es, mit getroffenen Entscheidungen nicht in irgendeiner Form im Fokus zu stehen, sondern zu begleiten und einzuschreiten, wenn es notwendig ist – dies ist uns gelungen.
Das Spiel wurde im Rahmen des bundesweiten Finaltags der Amateure in einer Konferenzschaltung im Fernsehen live übertragen. Inwieweit hat dieser Umstand das Spiel im Vergleich zu anderen Spielen besonders beeinflusst? Gab es bestimmte Anforderungen, denen ihr gerecht werden musstet?
Bereits vor dem Spiel mussten wir einige Absprachen treffen und Zeichen für den möglichst genauen Beginn beider Halbzeiten mit den Mitarbeitern vom Fernsehen vereinbaren. Dies ist natürlich schon anders als bei den Spielen im Ligaspielbetrieb. Der Fokus auf ein Pokalfinale ist natürlich von außerhalb ebenfalls ein ganz anderer, die Anzahl der Zuschauer vor Ort und durch die Konferenz, die Rahmenbedingungen und Abläufe waren schon besonders und einfach überwältigend.
Du hast die Anforderungen nicht allein bewältigt. Mit Deinen Assistenten, Hannes Ventzke, Toni Schwager und Sven Frericks, bist du teils schon seit Jahren unterwegs und kennst sie sehr gut. Konntest du die Erfahrungen in Eure Spielleitung mit einbringen und von ihnen profitieren?
Natürlich war es von riesigem Vorteil, dass ich solch erfahrene und klasse Assistenten dabei hatte. Die von ihnen ausgestrahlte Ruhe und Gelassenheit wirkt sich natürlich auf einen selbst, die Spieler sowie Verantwortlichen aus und ist bei einem solchen Spiel sehr wichtig. Ich wusste, dass ich mich auf jeden meiner Assistenten zu hundert Prozent verlassen kann.
Das Spiel ging 5:0 für den Greifswalder FC aus. Man kann also annehmen, dass es für euch als Team einfach zu leiten war. Das Spiel war dennoch recht intensiv. Mit welchen Gefühlen hast du das Spiel abgepfiffen?
Mit einem sehr zufriedenen und glücklichen Gefühl. Ein solches Spiel in diesem Team erleben zu dürfen macht einen einfach stolz und wird immer in Erinnerung bleiben. Die letzten Minuten versucht man natürlich fokussiert und voll konzentriert zu bleiben, genießt aber auch einfach und ist dankbar.
Dankbarkeit ist ein gutes Stichwort. Du hast vor Kurzem erfahren, dass du in die Regionalliga aufgestiegen bist. Jetzt am Wochenende das Pokalfinale. Man kann sagen, du hast sehr erfolgreiche Wochen. Wie blickst du auf die vergangene Saison zurück?
Tage, die ich nie vergessen werde! Ich habe mich im Laufe der Woche auf das Finale vorbereitet. Dann erhielt ich den Anruf unseres Ausschussvorsitzenden Torsten Koop und die Mitteilung des Aufstiegs. Natürlich überkommt einen die komplette Freude und Dankbarkeit. Doch das Finale stand natürlich trotzdem erst einmal im Fokus. Rückblickend war es eine sehr intensive, kräftezehrende Saison und ich habe in jedem Spiel versucht mein Bestes zu geben. Am Ende war es auch dort immer eine starke Teamleistung und ich bin dankbar für die Unterstützung meiner Assistenten, egal in welcher Konstellation.
Jetzt steht fast die Sommerpause vor der Tür. Was steht in diesem Sommer bei Dir an?
Bereitest Du Dich auf die kommende Saison intensiver vor als auf andere?
Die Vorbereitung ist bereits in vollem Gange und ich freue mich auf die kommende Saison.
Vielen Dank.
Ich habe mich zu bedanken. Allen vorweg beim Schiedsrichterausschuss für ihr Vertrauen und die Möglichkeit, das Finale leiten zu dürfen. Aber auch bei Ulf (Kröger/d. Re.)), der am Finaltag die Betreuung übernommen und uns so geholfen hat. Nicht zu vergessen sind die vielen Freunde und Familienmitglieder, die mein Team und mich an diesem Tag unterstützt haben.
Interview: Lukas Eichenberg