Gesellschaftliche Verantwortung

Vielfalt

Allen muss klar sein, dass jeder Mensch einzigartig ist, Herkunft nichts über einen Menschen aussagt und wir miteinander sprechen müssen, nicht übereinander.

Fußballvereine können bei der lokalen Integration vor Ort helfen. Sie können aktiv auf kulturelle Zentren, Einrichtungen und Einzelne zugehen und z.B. Einladungen zu Spielen, Trainingseinheiten oder Sommerfesten aussprechen. Bündeln Sie einfach die Kräfte vor Ort – den Verein wird es mit Sicherheit stärken. Weitere Möglichkeiten, das Interesse an und die Wichtigkeit von Integration zu zeigen, sind die Organisation von thematischen Turnieren, das Austragen von Freundschaftsspiele unter einem bestimmten Slogan auszutragen oder im Vereinstraining entsprechende Inhalte zu thematisieren.

Die Möglichkeiten von Inklusion werden oft unterschätzt. Fußball ist ein sehr geeigneter Ort, um Menschen mit und ohne Behinderungen zusammen zu bringen. Inklusionsfußball stellt sich dabei auf die Möglichkeiten von Menschen ein – denn nicht alle haben die gleichen Möglichkeiten. Kreativität ist gefragt

Vereine können hier kreativ sein und zugleich ihr eigenes Angebot weiterentwickeln. Wer im Bereich des Inklusionfußballs aktiv werden will, sollte sich in seiner Region umschauen, welche Interessenten bzw. Interessensgruppen es gibt. Es ist auch möglich, kleinere Aktionen in diesem Themenfeld zu initialisieren – auch so kann dafür sensibilisiert bzw. gezeigt werden, dass es möglich ist, Menschen mit Behinderungen einzubeziehen.

Effekte von Inklusionsangeboten:

  • Stärkung sozialer Kompetenzen
  • Abbau von Vorurteilen und Berührungsängsten
  • Mehr Vielfalt im Verein
  • Stärkung des Verantwortungsbewusstseins

Inklusion im Spielbetrieb

Der Landsfußballverband Mecklenburg-Vorpommern ermöglicht im Jugendfußball im Sinne der Inklusion den Wechsel in eine andere Altersklasse.

Auszug aus der Jugendordnung (§8 Alterklassen): Neuer Text folgt…

Es ist davon auszugehen, dass wir mehr nicht-heterosexuelle Spieler:innen, Schiedsrichter:innen, Ordner:innen, Trainer:innen oder anderweitige Funktionsträger:innen in unserer großen Fußballfamilie haben, als wir wissen bzw. zu gedenken wissen. Wesentlicher Fakt ist: Die sexuelle Orientierung kann man niemandem ansehen und sagt sie nichts über einen Menschen aus. Wenn Vereine denken, dass bei Ihnen in dieser Hinsicht niemand betroffen ist bzw. sich niemand für das Thema interessiert, ist ein Irrtum statistisch gesehen höchstwahrscheinlich.

Die Solidarität des Landesfußballverbandes Mecklenburg-Vorpommern gilt allen Menschen, die im Fußball aufgrund ihrer sexuellen Orientierung ausgegrenzt werden.

Gemeinsam Flagge zeigen

Der Landesfußballverband Mecklenburg-Vorpommern steht klar auf der Seite der Toleranz. Es gilt, alle Akteure vor homophoben und transphoben Anfeindungen zu schützen. Auch und vor allem als (Fußball-)Verein ist es möglich und erwünscht, sich solidarisch zu zeigen. Denn: Vereine gestalten die Atmosphäre im Fußball in einem wesentlichen Maß mit.

Das Hissen der Regenbogenflagge ist beispielsweise ein deutliches Signal, dass man für Toleranz steht. Auch die Teilnahme an Solidaritätsturnieren ist eine Möglichkeit. In jedem Fall aber sollte man nach innen und außen gemeinsam auf darauf achten, dass der sprachliche Umgang im Verein sportlich bleibt.

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Diskriminierung

Unsere Vereine werden zu guten Orten, wenn sich alle gut aufgenommen und sicher fühlen, akzeptiert und im besten Falle wertgeschätzt werden. Im (Amateur-)Fußball tauchen diskriminierende Äußerungen leider noch immer viel zu oft auf. Meist handelt es sich um Zuschreibungen vermeintlicher sexueller Orientierungen oder der Herkunft von Menschen.

Verschiedene Formen der Diskriminierung

Homophobe Rufe zielen darauf ab, nicht-heterosexuelle Gruppen, abzuwerten. Bemerkungen wie “… so ein schwuler Pass …”, die ein schlechtes Abspiel umschreiben soll, wertet die gesamte Gruppe homosexueller Menschen ab. Hier spielen gesellschaftliche geprägte Männerbilder eine wichtige Rolle, die an dieser Stelle gern hinterfragt werden dürfen. Homosexuelle Menschen bzw. Menschen mit nicht-heterosexueller Orientierung generell erhalten die Botschaft, dass der Fußball für sie kein geeigneter Raum ist. In wie weit sich unsere Vereine und Ligen – gerade für die Jugendlichen – in dieser Hinsicht vorbildlich verhalten, zeigt sich daran, wie viele Spieler:innen sich ein Outing trauen. Wie groß das Problem ist, erkannt man daran, dass sich im deutschen Profifußball noch nie ein aktiver Spieler geoutet hat.

Sprüche wie “… zu viele Polen hier …” zählen zu der Abwertung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft. Sie ordnen an, dass Menschen mit einer bestimmten Nationalität weniger Spielrechte erhalten sollten und sind deshalb rassistisch.

Formen von Diskriminierung sind vielfältig und richten sich auch gegen Frauen, Mädchen, Trans- und Intersexuelle Personen, gegen Menschen mit Behinderungen, gegen politisch Andersdenkende und viele mehr. Für alle gilt: Immer und überall klare Kante zeigen!

Jegliche Formen von Beleidigungen, Anfeindungen, ausgrenzende Bemerkungen und Mobbing sollten in Vereinen nicht toleriert werden. Das erfordert den Einsatz von allen, die etwas in dieser Richtung wahrnehmen. Für alle Vereinsmitglieder sollten diese Spielregeln auch außerhalb des Platzes bekannt sein.

Wie mit konkreten Situationen gut umgegangen werden kann, erklärt unter anderem die Broschüre “Diskriminierung im Fußball” von der Initiative für mehr gesellschaftliche Verantwortung im Breitensport-Fußball (IVF Leipzig).

Broschüre: “Diskriminierung im Fußball” (IFV Leipzig)

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Gewalt & Rassismus

Gewalt und Rassismus bilden die Schattenseiten des Fußballs. Es handelt sich um Phänomene, gegen die sich die Satzung des Landesfußballverbandes und somit auch all seine Mitgliedsvereine aussprechen. In Zusammenarbeit mit “Mobilen Beratung im Sport (MoBiS)” des Landessportbundes Mecklenburg-Vorpommern (LSB) werden Akteure, Vereine und Organisationen des Fußballs zu jeglichen Formen extremistischer, rassistischer, fremdenfeindlicher Erscheinungen und Gewaltverhalten beraten und geschult.

Prävention von Rassismus und Gewalterscheinungen

Dass es an Spieltagen und im Vereinsleben trotz aller Bemühungen alle Beteiligten zu Vorfällen kommt, beschäftigt uns sehr. Hier ist die Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren gefragt.

In Ausnahmefällen kann es dennoch dazu kommen, dass ein Heimverein im Sinne des Schutzes und der Sicherheit aller Beteiligten von seinem Hausrecht Gebrauch machen muss und die Polizei dazu geholt werden muss. Aus der Praxis ist jedoch bekannt, dass es hilfreich ist, schon vor dem Polizeieinsatz aktiv zu werden. Was ist, wenn ein Verein Befürchtungen bezüglich einer bevorstehenden Spielansetzung hat? Dann setzen Sie sich vorab mit den Verantwortlichen der gegnerischen Mannschaft, der Staffelleitung oder dem zuständigen Verband in Verbindung.

Wichtig: Vereinsintern sollte sich darüber ausgetauscht werden, welche Werte im Klub am wichtigsten sind und wie sich diese Werte sich im Vereinsleben wiederfinden.

Ziele

  • Kommunikation der Vereinswerte nach innen außen
  • Einholung von Informationen über den Umgang mit extremen Erscheinungsformen bei Spielenden und Zuschauenden
  • Keine Vorfälle (im eigenen Verein) bagatellisieren. Einen Ansprechpartner suchen ist besser, als Probleme “intern” lösen zu wollen
  • Ordner:innen bezüglich ihrer Aufgaben und Pflichten schulen bzw. instruieren
  • Aufforderung an die Zuschauenden, in Fällen von Diskriminierung oder Gewalt aktiv einzugreifen, oder im Nachhinein bei der Aufklärung zu helfen

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Kinderschutz

Millionen von Kinder und Jugendliche spielen in Deutschland Fußball. Das sind Millionen von jungen Menschen, die den Fußballverein als sicheren Ort des Sporttreibens erleben möchten – frei von Übergriffen, Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt. Kinder und Jugendliche brauchen sichere Orte und Sportvereine sollten zu diesen sicheren Orten zählen. Dort sollen sie sich wohlfühlen, soziale Kontakte pflegen, Spaß haben und miteinander bzw. voneinander lernen.

Aber: Die Studie »Safe Sport« – Schutz von Kindern und Jugendlichen im organisierten Sport in Deutschland der Deutschen Sporthochschule Köln hat unter knapp 1800 Kadersportler*innen aus 57 Sportverbänden festgestellt, dass ein Drittel der über 16-jährigen Befragten sexualisierte Gewalt im Sport erlebt bzw. erlebt hat. Jede:r neunte Befragte sogar in schwerer Form und/oder über einen längeren Zeitraum. Sexualisierte Gewalt im (Nachwuchs-)Sport ist also Realität, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch in Mecklenburg-Vorpommern.

Daher ist es wichtig, die Sportvereine für die Problematik “Kinderschutz” zu sensibilisieren. Prävention und Intervention sind zwei wichtige Phasen, mit denen Sportvereine und deren Verantwortungsträger sich auseinandersetzen sollten. Es ist wichtig die Kommunikation zu Übungsleitern, Betreuern und Mitgliedern in den Vereinen zu stärken, um bei Verdachtsmomenten entsprechend schnell reagieren zu können. Ein Verhaltenskodex sowie Handlungsgrenzen sollten offen diskutiert und letztlich entschieden werden. Das Thema sollte verantwortungsvoll und ganzheitlich bearbeitet werden und sollte nicht ignoriert werden.

Eine strukturierte Präventionsarbeit und der offensive Umgang mit dem Thema Kinderschutz zeichnen sich als Merkmale verantwortlicher und qualitativ hochwertiger Vereinsarbeit aus.

Studie: »Safe Sport« – Schutz von Kindern und Jugendlichen im organisierten Sport in Deutschland

Wann ist von Kindeswohlgefährdung die Rede?

Kindeswohlgefährdung ist eine gegenwärtige Bedrohung des Grundrechtes auf Leben, körperliche Unversehrtheit und freier Entfaltung der Persönlichkeit. Diese Bedrohung kann in der Zukunft zu einer erheblichen Schädigung führen.

Erscheinungsformen der Kindeswohlgefährdung:

  • Vernachlässigung
  • Körperliche Misshandlung
  • Sexuelle Gewalt
  • Häusliche Gewalt
  • Psychische (seelische) Misshandlung
  • Mobbing
  • Ankündigung von Suizid

Kinderschutzkonzept für die Vereine

Der DFB empfiehlt den Vereinen, ein Kinderschutzkonzept zu entwickeln. Dieses sollte mindestens die folgenden Maßnahmen enthalten:

  • Maßnahme 1 – Den Verein positionieren
    Die eindeutige Position des Vereins ist wichtig und muss klar nachlesbar sein. Dies sensibilisiert für das Thema, informiert die Vereinsmitglieder und macht den Verein dadurch bereits zu einem unbequemen Ort für (potentielle) Täter.
  • Maßnahme 2 – Eine erste Anlaufstelle einrichten
    Es braucht unabhängige und vertrauenswürdige Ansprechpartner als Anlaufstelle für Sorgen und Probleme. Andernfalls läuft die Präventionsarbeit ins Leere. Die Aufgabe dieser Anlaufstelle ist die Umsetzung und die Bearbeitung von Beschwerden.
  • Maßnahme 3 – Qualifizieren und Regeln setzen
    Mitglieder des Vereinsvorstandes, Trainer und Betreuer sollten für das Thema Kinderschutz sensibilisiert und geschult werden. Zudem ist es wichtig einen Verhaltenskodex zu formulieren. Diese Verhaltensregeln müssen verbindlich sein, verschriftlicht werden und sind für jeden, der Kontakt zu den Kindern hat, durch seine Unterschrift anzuerkennen.
  • Maßnahme 4 – Das erweiterte Führungszeugnis
    Als Baustein eines Kinderschutzkonzeptes ist es sinnvoll, dass der Sportverein die Inhalte des erweiterten Führungszeugnisses prüft. Wer einen einschlägigen Eintrag im erweiterten Führungszeugnis aufweist, darf nicht mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.
Hier finden Sie darüber hinaus ein Muster für einen Verhaltenskodex im Verein.

Ansprechpartner im Kinderschutz – die Jugendämter

Die Kinderschutzhotline ist eine telefonische Kontaktstelle für alle Bürger des Landes. Über eine einheitliche Rufnummer (Tel. 0800/1414007) werden Meldungen über mögliche  Kindeswohlgefährdungen  aufgenommen, dokumentiert und unverzüglich an die in den Gebietskörperschaften für den Kinder- und Jugendschutz zuständigen Organisationseinheiten weitergeleitet.

Alternativ können die Jugendämter je nach Standort kontaktiert werden.

“Blick hinter die Maske”

Strategien der Täter und Täterinnen bei sexualisierter Gewalt

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Fairplay

Der DFB möchte gemeinsam mit seinen Regional- und Landesverbänden beispielhaftes faires Verhalten auszeichnen. Deshalb haben der Deutsche Fußball-Bund (DFB) sowie seine Regional- und Landesverbände unter dem Motto “Fair ist mehr” eine Fairplay-Aktion ins Leben gerufen. Dem Fairplay im Fußball soll so wieder mehr Gewicht verliehen werden. Die beteiligten Verbände benötigen dazu die Mithilfe aller Fußballinteressierten. Sie fordern deshalb auf, mit dem Aktions-Formular beispielhaft faires Verhalten von Spielern, Trainern, Betreuern und sonstigen Vereinsmitarbeitern zu melden.

Beispiele für Fairplay

Ein kompletter Katalog für Fairplay kann und soll nicht vorgegeben werden, um das Spektrum möglicher Meldungen nicht einzuschränken. Mögliche Beispiele für vorbildliches Verhalten im Rahmen der Aktion “Fair ist mehr” sind:

  • Ein Spieler, Trainer oder Betreuer korrigiert eine Schiedsrichter-Entscheidung zu Ungunsten seiner Mannschaft.
  • Ein Spieler, Trainer oder Betreuer fordert in bemerkenswerter Weise einen Akteur oder mehrere Akteure der eigenen Mannschaft zu fairem Verhalten auf.
  • Ein gefoulter Spieler beruhigt aufkommende Emotionen durch eine demonstrative Geste gegenüber dem Spieler, der ihn gefoult hat
  • Ein Spieler, Trainer oder Vereinsvertreter bemüht sich in einer kritischen Situation, die Zuschauer zu fairem Verhalten zu veranlassen.

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Nachhaltigkeit

Folgt in Kürze…

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Der LFV-Newsletter bietet alle zwei Wochen einen Überblick über die relevanten Themen rund um den Amateurfußball in Mecklenburg-Vorpommern. Verpasse keine Highlights oder aber auch Hinweise auf bevorstehende Veranstaltungen mehr und bleibe immer auf dem Laufenden.

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