Nach dem torreichsten Endspiel seit mehr als zwanzig Jahren durfte der Rostocker FC am Sonnabend im Greifswalder Volksstadion die begehrte Trophäe im Lübzer Pils Landespokal in die Höhe recken. Mit einem 5:2 (2:0)-Erfolg gegen den erstmals im Finale stehenden FSV Einheit Ueckermünde wurden die Hansestädter ihrer Favoritenrolle in beeindruckender Manier gerecht. Für den RFC war es der erste Titelgewinn im Pokalwettbewerb des Landesfußballverbandes Mecklenburg-Vorpommern (LFV), der mit der Qualifikation für die 1. Hauptrunde im DFB-Pokal einhergeht. Hier wartet dann in den Tagen vom 11. – 14. August ein Heimspiel gegen einen Erst- oder Zweitligisten.
War es zunächst eher der Verbandsligist, der ein paar vielversprechende Szenen in der Offensive generierte, kippte die Partie nach einer Viertelstunde mit dem Rostocker Führungstreffer durch Vladyslav Kraiev komplett. Die Tabellenzweite der Oberliga bestimmt fortan das Geschehen und legte vor dem Seitenwechsel folgerichtig noch den zweiten Treffer nach: Nino Stojanovic traf sehenswert von der Strafraumkante ins lange Eck.
Ueckermünde verpasste mit einem Kopfball an den Querbalken den Anschlusstreffer und wurde dann gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit kalt erwischt. Rostocks Leander Fritzsche umkurvte nach einem langen Pass den herauseilenden FSV-Keeper und schob ins leere Tor ein (46.). „Das zieht uns den Stecker“, gab Ueckermündes Trainer Torsten Bergin später auf der Pressekonferenz zu Protokoll.
Trotz alledem blieben die Haffstädter weiter am Ball und wurden vor 1.272 Zuschauenden für ihren Einsatz in der 73. Minute belohnt. Routinier Marcin Mista traf in seinem letzten Spiel zum 1:3. Doch schon wenig später sorgte der eingewechselte Djibril N‘Diaye mit einem Doppelpack (78., 82.) wieder für klare Verhältnisse.
Am Ende der dreiminütigen Nachspielzeit gestaltete der ebenfalls eingewechselte Emmanuel Okoye mit seinem Tor – zugleich die letzte Aktion in der von Referee Frank Hübner souverän geleiteten Partie – das Resultat in einem weitestgehend einseitigen Spiel für den FSV etwas freundlicher. Die Rostocker Reservisten hatten zu diesem Zeitpunkt allerdings schon ihre Siegershirts übergestreift und waren in Feierlaune. Der Treffer selbst sorgte dafür, dass die Finalbegegnung hinsichtlich der Anzahl der erzielten Tore mit dem bisherigen Rekordspiel aus dem Jahr 2001 (FC Schönberg 95 – F.C. Hansa Rostock II 4:3) gleichzog.
Zu den ersten Gratulanten der beiden Finalisten in Greifswald gehörten bei der anschließenden Siegerehrung auf dem Rasen neben Sportministerin Stefanie Drese Staffelleiter Peter Dluzewski, LFV-Präsident Dr. Heiko Lex und Bastian Pochstein (Mecklenburgische Brauerei Lübz). Vor dem Silberpokal für das Team nahm Rostocks Kevin Mbengani die Auszeichnung als „Player Of The Match“ entgegen.
Übrigens: Der RFC-Triumph im Lübzer Pils Landespokal sorgte für einen weiteren Eintrag in die Geschichtsbücher des LFV. Erstmals in der 33-jährigen Verbandshistorie stammen die Cupsieger bei den Herren und Frauen innerhalb einer Saison aus demselben Verein. Bereits im Mai hatten die Damen des Rostocker FC den Polytan-Landespokal gewonnen.
Das Endspiel der Herren war erneut Bestandteil des bundesweiten Finaltags der Amateure und wurde im Rahmen einer TV-Konferenz in der ARD und als separater Livestream im Internet übertragen.