Im Sommer 2004 hatte der Landesfußballverband Mecklenburg-Vorpommern (LFV) die “Talentferienschule” ins Leben gerufen. Mit einem Herbstcamp in Rostock-Warnemünde im vergangenen Monat fand das mittlerweile unter Namen “Fußballferien” bekannte Freizeitangebot des größten Sportfachverbandes des Landes nunmehr sein offizielles Ende . Ab dem kommenden Jahr wird der Verband die “Fußballferien” nicht mehr fortsetzen. Diese Entscheidung fällte das LFV-Präsidium auf Grundlage einer vorherigen internen Analyse zahlreicher Verbandsprojekte.
Zwischen 2004 und 2024 haben mehr als 5.000 Kinder und Jugendliche an der “Talentferienschule” bzw. den “Fußballferien” teilgenommen. Mädchen und Jungen im Alter von 7 bis 14 Jahren hatten in den vergangenen zwei Jahrzehnten in den Winter-, Sommer- oder Herbstferien an verschiedenen Standorten in MV fünf erlebnis- und vor allem fußballreiche Ferientage verleben können.
Veränderte Rahmenbedingungen
“Die Entscheidung ist uns keineswegs leichtgefallen. Die Rahmenbedingungen für die Durchführung eines derart umfangreichen Projekts, welches zugleich keine definierte Kernaufgabe des Verbandes darstellt, haben sich in den vergangenen Jahren jedoch teils extrem verändert”, sagt LFV-Geschäftsführer Sebastian Turowski.
Unter anderem habe die Quantität der Angebote in diesem Kontext deutlich zugenommen. Die Fußballvereine in MV bieten ähnliche Formate mittlerweile eigenständig oder in Kooperation mit anderen Anbietern unmittelbar vor Ort an. Zugleich sind unter anderem die Kosten für die inbegriffene Übernachtung und Vollverpflegung der einzelnen Camps – dies war neben der Kompetenz der involvierten Trainerinnen und Trainer eines der langjährigen Alleinstellungsmerkmale der “Fußballferien” des LFV – deutlich gestiegen. Die zunehmend geringere Tragfähigkeit des Projekts konnte auch mit der Anhebung der Teilnehmerbeiträge und trotz zahlreicher vorhandener Partnerschaften mit bzw. Unterstützung aus der regionalen Wirtschaft letztlich nicht aufgefangen werden.
Ausbau weiterer Projekte für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
“Natürlich ist nach einer so langen Zeit Wehmut dabei. Etliche Personen haben über die Jahre jede Menge Herzblut und Leidenschaft in die ‘Fußballferien’ und allen voran in die Betreuung der Mädchen und Jungen in den Camps investiert. Ihnen allen gilt es an dieser Stelle noch einmal Danke zu sagen! Doch die Ausgangslage hat sich verändert und wir wissen die fußballbegeisterten Kinder im Rahmen anderweitiger Ferienangebote weiterhin in durchaus guten Händen. Wir selbst wollen die entstehenden Ressourcen innerhalb des LFV nutzen, um Projekte für junge Menschen zu forcieren”, so Sebastian Turowski. Hierzu zählen unter anderem Ganztagsangebote in den Schulen, Aus- und Fortbildungsangebote für junge Trainerinnen und Trainer sowie die Ehrenamtskampagne #FUSSBALLundDU.