MV-Schiedsrichter in Berlin / Treff mit Bundesliga-Referee Winkmann


26.03.2020
Spielbetrieb • Schiedsrichter

Anfang März war es soweit – der "längst fällige" Gegenbesuch des Schiedsrichterförderkaders des Landesfußballverbandes Mecklenburg-Vorpommern (LFV) beim Berliner Fußball-Verband (BFV) stand an. Der Lehrgang in der Bundeshauptstadt brachte für die jungen Unparteiischen viele Erfahrungswerte direkt aus der Praxis.

Doch zunächst gestaltete sich schon die Anreise durch den berühmtberüchtigten Autoverkehr am Freitagnachmittag als eine kleine Herausforderung. Die Idylle am Berliner Wannsee ließ die Strapazen dann schnell vergessen. Alle eingeladenen Teilnehmer hatten den Weg den Weg in das Landesleistungszentrum des BFV gefunden und so konnte Lehrgang durch Dr. Enrico Barsch (Lehrwart im Schiedsrichterausschuss des LFV) und Andy Weißenborn (Leiter des Team-Leistungskaders BFV) eröffnet werden.

Mit den Berliner Sportkameraden standen sogleich zwei gemeinsame Einheiten in Theorie und Praxis an: Enrico Barsch referierte zunächst über das Thema Rassismus und Diskriminierung. Die These "Warum der Fußball ein Problem hat, aber keine gute Antwort" begleitete die Teilnehmer durch den Vortrag und zeigte einmal mehr auf, wie wichtig und aktuell dieses Problem für den Fußball ist und wie schwer es doch ist, angemessen darauf zu reagieren. Im Anschluss begaben sich die Unparteiischen in die angrenzende Sporthalle, in der nach Berliner Tradition ein Rollenspiel anstand. Andy Weißenborn organisierte verschiedenste Spielsituationen, vom Torwart, der einen Strafstoß nicht halten möchte, bis hin zum Auswechselspieler, der vor der Torerzielung auf das Spielfeld läuft. Die auf Kamera aufgenommenen Szenen wurden danach ausgewertet, wobei eines festzuhalten bleibt: "Wir Schiedsrichter wären vermutlich die schlimmsten Spieler", stellte die Runde unisono mit einem Schmunzeln fest.

Der Samstag wurde von Drittliga-Referee Florian Lechner (Poeler SV) eingeleitet. Er zeigte den Teilnehmern auf, was die Floskel "ein Spiel geradeaus pfeifen" eigentlich bedeutet. Mit vielen Videoszenen wurden die Jungschiedsrichter auf nicht alltägliche Spielsituationen vorbereitet. Danach wurde wieder die bereits bekannte Sporthalle zum Schauplatz. Tobias Grzelka, seinerseits Mitglied im MV-Förderkader, vermittelte theoretische und praktische Übungen zum Thema Verletzungsprävention und Kräftigung.

Dass auch Schiedsrichter auf ihren Körper achten müssen, stellte sich dabei als unbewusste Überleitung zum Nachmittag dar. Der MV-Förderkader durfte mit Guido Winkmann den Schiedsrichter des Bundesliga-Spiels Hertha BSC Berlin gegen Werder Bremen (Endstand: 2:2) treffen. Zuvor aber verfolgten Unparteiischen aus MV und Berlin das teilweise wenig ansehnliche Spiel im Berliner Olympiastadion, ehe sie nach Spielschluss in die Katakomben geführt wurden. Hier wurde ein eigens hergerichteter Raum zur Verfügung gestellt.

Nach einer kurzen Stärkung und Besprechung der Spielgruppenbeobachtung war es dann soweit: Guido Winkmann besuchte "seine Gäste“ und besprach mit ihnen die Szenen des Spiels und beschrieb in charismatischer Art die Situationen, die sich die Jungreferees vorher auf der Tribüne notiert hatten. Anschließend nahm er sich viel Zeit für die Fragen des Förderkaders. Auch der erfahrene Bundesliga-Spielleiter bestätigte, dass die Schiedsrichter auf ihren Körper hören müssen und ihn pflegen sollten. In einer angenehmen und lockeren Stimmung konnten viele Fragen gestellt werden, die Guido Winkmann mit einer humorvollen und offenen Art und Weise beantwortete. Nach knapp einer Stunde verabschiedeten die Förderkader-Teilnehmer den erfahrenden Erstliga-Referee (143 BL-Einsätze) mit viel Applaus und bedankten sich für diese einmalige Möglichkeit und tolle Erfahrung.

Anschließend wurden die MV-Schiris vom Berliner Schiedsrichterausschuss zu einem großzügigen Abendessen eingeladen. Man traf in diesem Rahmen auf ein paar Mitglieder des BFV-Förderkaders und pflegte die schon bestehenden Freundschaften. Es war ein rundum gelungener Abend.

Am Sonntagmittag standen für die Gastreferees dann Spielleitungen in der Landes- sowie der Berlin-Liga an. Das Team Hannes Ventzke, Lukas Eichenberg und Tobias Grzelka fuhr zu den Spandauer Kickers. Das Trio Marvin Tennes, Florian Koch und Eric Kuklik leitete ein Spiel bei Tennis Borussia Berlin II. Die beiden Spiele wurden durch die Mitglieder des Förderkaders und durch die Beobachter Enrico Barsch und Christian Allwardt, der sonst Spiele bishin zur Regionalliga leitet, ausgewertet.

Nach einem langen Wochenende traten die Teilnehmer letztendlich erschöpft, aber reich an neuen Eindrücken die Heimreise an. "Ein großes Dankeschön gebührt allen Referenten, der Leitung des Förderkaders und des Team-Leistungskaders Berlins sowie dem Berliner Schiedsrichterausschuss", hieß es abschließend aus dem Kreis der aktiven Teilnehmer aus Mecklenburg-Vorpommern.



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