Vor 30 Jahren: Die Gründung des Landesfußballverbandes


14.07.2020
Verband

Die offizielle Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990 stand kurz bevor, da unterstützte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die fünf neuen Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen sowie Berlin dabei, Mitglied im Dachverband des deutschen Fußballs zu werden. Somit musste ein Regionalverband mit seinen Mitgliedsverbänden gegründet werden. Die Bezirke Rostock, Neubrandenburg und Schwerin sollten also zu einem Landesverband verschmelzen.

Dieter Prödel (damals selbst Bezirksfachausschuss-Vorsitzender des Bezirks Rostock) ergänzt, warum es noch nötig wurde, den Landesfußballverband Mecklenburg-Vorpommern (LFV) zu gründen: "Im Frühjahr 1990 trat der DFB an die drei Bezirksfachausschüsse der Bezirke Rostock, Neubrandenburg und Schwerin mit der Bitte heran, dass man sich mit Landesauswahlmannschaften an dem jährlich stattfindenden Länderpokal in Duisburg beteiligen solle. Somit waren wir gefordert, einen Spielbetrieb auf Landesebene zu organisieren und einzuführen. Bei dem damals jährlich stattfindenden Austausch der damaligen BFA-Vorsitzenden, der BFA-Geschäftsführer und der Bezirks-Trainer in Güstrow wurde im April 1990 beschlossen, ab dem Spieljahr 1990/1991 eine Landesmeisterschaft auszutragen und zuvor den Landesfußballverband Mecklenburg-Vorpommern zu gründen."

Bombendrohung bei der Gründungsveranstaltung in Güstrow

Am 14. Juli 1990 bestätigten die Delegierten der drei Bezirksfachausschüsse die Entwürfe der Satzung und der benötigten Ordnungen. Dieter Prödel war bei der Gründung Versammlungsleiter, er erinnert sich weiter: "Die Gründungsveranstaltung wurde durch eine Bombendrohung gestört. Die Polizei und die Feuerwehr rückten an und räumten das Gebäude, so dass die Wahl der Ausschussvorsitzenden auf dem Sportplatz der Sportschule Güstrow vollzogen wurde. Doch eigentlich wurde der erste Vorstand des LFV eher bestimmt und nicht gewählt. Jeder Bezirksfachausschuss musste damals je fünf Mitglieder für den Landesfußballverband stellen. Das war der Startschuss für den Landesfußballverband Mecklenburg-Vorpommern", so Prödel. Günter Waak wurde dabei erster Präsident des LFV. Dieter Prödel wurde Vizepräsident für Spielbetrieb und Breitensport, Rolf Pröhl Vizepräsident für Nachwuchssport. Heinz Eisenacher war als Schatzmeister verantwortlich für die Finanzen. Vorsitzender der Spielkommission wurde Rudibert Teterra, Manfred Hausmann wurde als Obmann der Nachwuchskommission bestimmt. Vorsitzender der Schiedsrichterkommission wurde Wolfgang Henning, Werner Lenz übernahm als Vorsitzender die Kommission Damenfußball. Peter Romanski leitete die Trainerkommission, Siegfried Schreiber die Kommission der Traditionspflege, Ehrungen und Öffentlichkeitsarbeit. Vorsitzender des Sportgerichts wurde Georg Kenzler.

In der ersten Zeit nach der Gründung wurde zum einen mit dem Aufbau des Landesfußballverbandes als eingetragenem Verein begonnen und zum anderen wurden die ersten Grundlagen für einen kontinuierlichen Spielbetrieb geschaffen: So wurde beispielsweise der erste Wimpel des Verbandes entworfen und Spielkleidung für die Auswahlmannschaften angeschafft. Zudem wurde der Spielbetrieb neu entwickelt, sodass zur Saison 1990/1991 dann auch – wie anfangs beschlossen – eine Landesliga für Frauen- und eine für Männermannschaften mit je einer Staffel eingeführt werden konnten. So konnten anschließend auch Auswahlmannschaften gebildet und erste Ausbildungslehrgänge für Trainer und/oder Schiedsrichter angeboten werden.

Auflösung des DFV und Gründung des NOFV / Der LFV wird Mitglied des DFB

Nach der deutschen Wiedervereinigung löste sich der Deutsche Fußball-Verband der DDR (DFV) am 20. November 1990 auf. Noch am selben Tag wude der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) gegründet. Nur einen Tag später trat der Regionalverband mit seinen sechs Landesverbänden dem DFB im Rahmen dessen außerordentlichen Bundestages in Leipzig bei. Auch der Landesfußballverband Mecklenburg-Vorpommern wurde daher ordentliches Mitglied des DFB. Somit waren erstmals seit 1945 wieder alle deutschen Landesverbände in einem Dachverband vereint.

Erster offizieller Verbandstag 1991 in Rostock

Dieter Prödel erinnert sich weiter: "Da bei der Gründungsveranstaltung nur Vertreter der Bezirksfachausschüsse und keine Vertreter aus den Kreisfachausschüssen und Vereinen anwesend waren, monierten diese bald, dass die Gründungsveranstaltung nicht repräsentativ gewesen sei. Somit fand am 6. April 1991 in Rostock der erste offizielle Verbandstag statt. Bei diesem wurden dann der Vorstand und die Ausschüsse erstmals demokratisch gewählt." Gleichzeitig wurde beschlossen, den Sitz des LFV, der seit der Gründungsveranstaltung im Jahr zuvor in Schwerin ansässig war, nach Güstrow zu verlegen und dort auch die Geschäftsstelle einzurichten. Georg Kenzler erzählt, wie es dann mit dem Landesfußballverband weiter ging: "Alle hatten die besten Absichten für den Landesfußballverband, um diesen weiter voranzubringen und haben ihre Aufgaben sehr ernst genommen. Allerdings fehlte einfach die Erfahrung. Deswegen wurde bald der Kontakt zum Hamburger Fußballverband (HFV/d. Red.) hergestellt. Dieser half uns dann in die Stiefel und es entstand eine gute Zusammenarbeit." Der zweite Verbandstag fand am 10. Juni 1995 in Neubrandenburg statt.


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