Vorkommnis bei den A-Junioren

Spielabbruch im Jugendfußball: LFV kritisiert Verhalten der Initiatoren


15.05.2023
Spielbetrieb • A-Junioren • Gesellschaftliche Verantwortung • Gewalt & Rassismus

Am vergangenen Sonnabend wurde die Verbandsligabegegnung zwischen den A-Junioren des Güstrower SC 09 und des FC Anker Wismar in der 63. Spielminute bei Stand von 0:2 durch den Schiedsrichter abgebrochen. Der Landesfußballverband Mecklenburg-Vorpommern (LFV) verurteilt sämtliche Vorkommnisse in diesem Zusammenhang und stellt fest, dass der Schiedsrichter mit dem Spielabbruch eine konsequente und die einzig richtige Entscheidung getroffen hat.

Vorausgegangen waren körperliche Übergriffe zwischen einzelnen Akteuren beider Mannschaften. Auf das Feld gelaufene Zuschauer waren Sekundenbruchteile später ebenfalls unmittelbar in diesen Konflikt involviert. Im Zuge der kritischen Situation gehörte schließlich auch der Unparteiische zu den Betroffenen dieser Übergriffe, die den Einsatz der örtlichen Polizei und insgesamt vier Strafanzeigen nach sich zogen.

Referee war kein Ziel und handelt richtig

Unabhängig von der unsäglichen Tragweite der Gesamtsituation gilt es festzuhalten, dass der Referee in dieser Auseinandersetzung zu keinem Zeitpunkt das ursprüngliche Ziel der Gewalthandlungen war. Dies bestätigen die Augenzeugenberichte der Anwesenden und Beteiligten – einschließlich dem des Schiedsrichters – übereinstimmend.

Fernab der zivilrechtlichen Folgen für die Beteiligten wird dieser Einzelfall, dem ein deutliches Fehlverhalten einiger weniger Personen zu Grunde liegt, vom LFV auch sportrechtlich intensiv aufgearbeitet. Spielsperren, Geldstrafen und Stadionverbote gehören dabei zu den möglichen Sanktionen, die grundsätzlich auch vorbeugend abschrecken sollen.

Ein derartiges Ausmaß an Provokation und Gewalt auf einem Fußballplatz missbilligt der LFV ganz unabhängig vom Anlass und der beteiligten Personengruppen auf das Allerschärfste. "Eine solche Eskalation ist ein Zeichen von mangelndem Respekt untereinander", mahnt LFV-Präsident Dr. Heiko Lex und ergänzt: "Das ist ein gesellschaftlicher Trend. Dem gilt es entgegenzusteuern."

Gegenseitigen Respekt wieder vermehrt fördern

Der Verband als Organisator des Spielbetriebs sieht hier die knapp 500 Vereine in MV und die dort handelnden Personen mit in der Pflicht. "Manchmal sind es schon die kleinen Gesten: ein Händeschütteln oder ein freundlicher Augenkontakt, die den respektvollen Umgang fördern. An den allermeisten Stellen wird darauf sehr viel Wert gelegt und in diesem Kontext schon gute bzw. sehr gute Arbeit geleistet. Und das vornehmlich auf Basis von freiwilligem Engagement. Leider werfen solche Einzelfälle wie in Güstrow immer einen weiten Schatten", sagt Dr. Heiko Lex.

Grundlegend ist der LFV in Sachen Gewaltprävention bereits jetzt sehr aktiv: Neben der tiefgreifenden Zusammenarbeit mit dem Projekt Mobile Beratung im Sport (MoBiS) des Landessportbundes werden fortlaufend Schulungen für den ehrenamtlichen Ordnungsdienst der Vereine sowie im Bereich der Wertevermittlung für Trainerinnen und Trainer angeboten. Zudem werden wiederkehrend und über das komplette Land verteilt Spielbeobachtung durchgeführt.

Bei etwaigen Vorkommnissen in bzw. rund um ein Spiel obliegt es schließlich den Unparteiischen, den Dreistufenplan (Spielunterbrechung und Stadiondurchsage; Mannschaften gehen in die Kabine und erneute Stadiondurchsage; Spielabbruch) bzw. Teile davon je nach Situation anzuwenden. Hierfür wird u.a. im Rahmen von Lehrgängen im Sommer und Winter sensibilisiert. In einigen Regionen fanden darüber hinaus kürzlich spezielle Schulungen für Referees in Sachen Deeskalation und Resilienz statt.


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