„!Nie wieder - 16. Erinnerungstag im deutschen Fußball“ rund um den 27. Januar


24.01.2020
Spielbetrieb • Projekte • Soziales

Verehrte Fans, liebe Freundinnen und Freunde des Fußballs,

seit sechzehn Jahren erhaltet Ihr diesen Brief. Wir von der Initiative „!Nie wieder – Erinnerungstag im deutschen Fußball“, haben Euch in diesen Jahren ermuntert, nachhaltige Zeichen zu setzen gegen den verdeckten und den offen gelebten Rassismus, gegen die Verächtlichmachung unserer Sinti und Roma Mitbürger*innen, gegen den wachsenden Antisemitismus und gegen jegliche Form von Diskriminierung, die unser Gemeinwesen vergiftet.

Eure Antwort war stark, in den Kurven, in Euren Vereinen, in den Fanprojekten, in den Dörfern und Städten, unüberhörbar, unübersehbar. Einige von Euch wurden dafür mit dem Julius Hirsch Preis geehrt und mit anderen zivilgesellschaftlichen Preisen ausgezeichnet. Mit Recht!

Darum geht es bei der 16. Kampagne: Das „Nie wieder!“ der überlebenden Häftlinge aus dem Konzentrationslager Dachau im Fußball und in der Zivilgesellschaft zur Geltung zu bringen. „Nie wieder“ fordert auf, alles zu unternehmen, damit eine wertschätzende und demokratische Gesellschaft gedeihen kann. Ihren Schutz brauchen alle Menschen.

Die Anschläge auf Asylbewerberheime, das Erstarken rechter Bewegungen und Parteien, die gewalttätig auftretenden neonazistischen Alt- und Neuhooligans in den Kurven, die Sehnsucht nach einem autokratischen Führer, der sagt, wo es lang zu gehen hat, das fordert ein wehrhaftes „Nie wieder“ und ein entschiedenes „Es reicht!“

Ihr Fans aus der Fußballfamilie könnt das. Diese Werte und ihre Verteidigung waren von Anfang dem Fußball eingeschrieben. Seine Gründungspioniere, nicht selten jüdischer Herkunft, verstanden das „Englische Spiel“ als große Chance, die den Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur, Religion angeboten wird, sich lustvoll in dieses Spiel hineinzustürzen und zu einem Team zu werden. Die bunte Vielfalt der Akteure war Garant für den sportlichen Erfolg und für das gesellschaftliche Zusammenspiel.

Nicht von ungefähr stellte der große Walther Bensemann im November 1923 in einer seiner berühmten „Kicker Glossen“ seine Vision von den „Vereinigten Staaten von Europa“, V.S.E., dem in Deutschland gefährlich anwachsenden Nationalismus, dem Rassismus und dem Militarismus entgegen. Erinnert sei daran, dass er Versöhnungsspiele zwischen europäischen Vereinen förderte, Friedenspokale stiftete für internationale Spiele, die er organisierte.

Es liegt an uns, wir haben es in der Hand, welche Werte und welcher Geist unsere Kurve, unsere Vereine, unsere Stadt, unser Land, unser Europa bestimmen.

Deshalb laden wir Euch dazu ein, den „16. Erinnerungstag im deutschen Fußball“ an den Spiel- und Turniertagen um den 27. Januar 2020 zu gestalten!:

  • Tragt mit Euren Aktionen dazu bei, dass die Verbrechen an den Roma und Sinti, an den jüdischen, kommunistischen und allen anderen Verfolgten in Nazideutschland nicht vergessen werden. Ihre Familien tröstet und stärkt das.
  • Seid freundlich gegenüber den geflüchteten Menschen und positioniert Euch für ein demokratisches Gemeinwesen und für ein Europa, das sich den Menschenrechten verpflichtet weiß.

Am 19. Spieltag 2019 sprachen diesen Text die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer und die Präsidenten von Mainz 05 und dem „Club“ im Stadion. Darüber hinaus sind Eurer Kreativität und Eurem Engagement keine Grenzen gesetzt. Gestaltet Choreographien. Ladet zu Lesungen ein. Veröffentlicht in Euren Publikationsorganen ein Interview mit Eurem Präsidenten oder Spielern. Ladet Zeitzeugen ein. Lasst Fanfreunde mit Migrationswurzeln zu Wort kommen. Ladet zu Gedenkspaziergängen ein. Zeigt Filme. Lasst alte Vereinsmitglieder erzählen. Nehmt zu der Jüdischen Gemeinde und zu Makkabi-Vereinen Kontakt auf, etc. etc. …. Weitere Anregungen für Aktionen findet Ihr auf der Homepages www.niewieder.info und www.erinnerungstag.de.

Wir erinnern daran: Die Idee des Erinnerungstags kommt aus Italien. Die europäische Dimension gehört zu „!Nie wieder“ Wir hoffen, dass unsere europäischen Freunde sich den Aktionen zum 27. Januar 2020 anschließen. Macht die Texte bei Euren europäischen Freunden bekannt. Übersetzt sie. Das war der ausdrückliche Wunsch von Riccardo Pacifici, dem ehemaligen Präsident der jüdischen Gemeinde in Rom, dem Ideengeber von „Per non dimenticare“ - Lasst uns nicht vergessen! Seine Großeltern wurden in Auschwitz ermordet.


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